Folgeimpfungen für alle zwischen 21 und 30 bis Mitte 2026 kostenlos
(LK) Humane Papillomaviren - kurz HPV - können Krebsvorstufen und Krebs verursachen. Eine Impfung kann das Risiko einer Erkrankung um bis zu 90 Prozent senken. Die Impfaktion für Personen zwischen 21 und 30 Jahren gilt bis Ende 2025, die zweite Impfdosis wird bis 30. Juni 2026 kostenlos bleiben.

Im Bild LR Daniela Gutschi mit Peter McDonald (ÖGK-Verwaltungsrat), StS Ulrike Königsberger-Ludwig und Florian Boschek (Initiative „HPV Impfung jetzt!“)
Viele Menschen stecken sich im Laufe des Lebens mindestens einmal mit HPV an, unabhängig vom Geschlecht. In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig gab Landesrätin Daniela Gutschi, sie ist aktuell Vorsitzende der Gesundheitsreferenten der Länder, heute die Verlängerung der HPV-Impfaktion bekannt.
Gutschi: „Hohe Impfrate, mehr Schutz.“
Gegen HPV wird in der 4. Klasse der Volksschule im Rahmen von Schulimpfaktionen geimpft. Für alle, die damit nicht erreicht wurden, ist eine Nachholimpfung bis zum 30. Lebensjahr sinnvoll. „Je früher geimpft wird, desto effektiver ist man geschützt. Mit der Verlängerung der Aktion haben noch mehr Menschen die Möglichkeit, sich und andere vor einer Ansteckung zu schützen“, so Gutschi.
Königsberger-Ludwig: „Krebs einfach verhindern.“
Österreichweit haben sich seit Beginn der Aktion 2023 mehr als 130.000 junge Erwachsene impfen lassen. „Krebsprävention muss allen offenstehen – unabhängig von Geschlecht, Einkommen oder Wohnort. Es geht um eine Impfung, die Krebs verhindert – einfacher und sinnvoller geht Vorsorge kaum“, appelliert Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig an alle jungen Erwachsenen, das dieses Angebot zu nutzen und sich rechtzeitig zu schützen.
HPV-Impfaktion im Überblick
- für alle vom 21. bis zum 30. Geburtstag
- gratis bis zum 31. Dezember 2025, kostenlose Folgeimpfungen bis Ende Juni 2026
- mindestens sechs Monate Abstand zwischen erster und zweiter Dosis bei Impfbeginn vor dem 30. Geburtstag
- bei den Gesundheitsämtern und bei vielen niedergelassenen Allgemeinmedizinern und Fachärzten
Drei Fragen an die Landes-Sanitätsdirektorin
Das Landes-Medienzentrum (LMZ) mit Landes-Sanitätsdirektorin Dr. Petra Gruber-Juhasz über die Bedeutung der Impfung, das Impfalter und die Impfrate in Salzburg gesprochen.
LMZ: Warum ist die HPV-Impfung wichtig?
Petra Gruber-Juhasz: Es ist die einzige Impfung, die Menschen vor mehreren Krebsarten schützen kann. 80 Prozent der sexuell aktiven Frauen und Männer infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV. Die Impfung ist hochwirksam und gut verträglich.
LMZ: Wann soll geimpft werden?
Petra Gruber-Juhasz: Der beste Zeitpunkt ist zwischen dem 9. und 12. Geburtstag, weil hier die Immunantwort am besten ist und in der Regel noch kein Kontakt mit Sexualpartnern stattgefunden hat. Nichtsdestotrotz ist ein späteres Nachholen sinnvoll und möglich. Je früher, desto besser.
LMZ: Wie sieht die Impfrate im Bundesland aus?
Petra Gruber-Juhasz: Das ist je nach Altersgruppe verscheiden. Bei den 10-jährigen liegt Salzburg nach Wien im Österreich-Vergleich an der Spitze, die Volksschulimpfungen zeigen Wirkung. Bei den 21- bis 30-jährigen ist eine höhere Impfrate sehr wünschenswert. Deshalb ist die verlängerte Aktion für diese Menschen sehr wichtig.
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Redaktion: Landes-Medienzentrum / LK_250627_60 (sm/ap)