Salzburgs Wissenschaft ist weiblicher geworden

Frauen bei Hochschulstudien voran / Dennoch: Große Unterschiede beim Einkommen / Landesstatistik mit Zahlen, Daten und Fakten

(LK)  51 Prozent der Personen im Land waren am 1. Jänner 2024 weiblich. Zwischen Abtenau und Zell am See zählten die Gemeinden 291.635 Einwohnerinnen. Nicht nur beim Bevölkerungsanteil liegen Frauen voran, auch in der Wissenschaft. 2022 hatten 17,2 Prozent der Salzburgerinnen einen Hochschulabschluss, bei den Männern lag diese Zahl bei 15,3 Prozent. Trotz aller positiven Entwicklungen: Beim Einkommen verdienen Frauen noch immer deutlich weniger, obwohl sich der Gender-Pay-Gap reduziert hat.

  • Für den morgigen Welt-Frauen-Tag hat die Landesstatistik „die Frau“ im Land Salzburg skizziert. Sie lebt in der Stadt und ist im Schnitt 44,6 Jahre alt.

Die Quote der Hochschulabsolventinnen und -absolventen wird auch langfristig fest in weiblicher Hand sein. Im Wintersemester 2023/24 waren von den 14.857 Studierenden aus Salzburg 55,2 Prozent Frauen. Auch in der Medizin wird die Frauenhandschrift immer stärker. Im Jänner 2024 waren fast 45 Prozent aller Ärztinnen und Ärzte im Bundesland weiblich. Der Anteil an Fachärztinnen ist von 2019 bis 2024 um 3,4 Prozentpunkte gestiegen. Arbeit, Bildung, Einkommen, Gesundheit oder Sicherheit. Die Landesstatistik hat sich verschiedene frauenspezifische Aspekte genau angesehen.

Gutschi: „Gleichstellung geht uns alle etwas an.“

Frauenlandesrätin Daniela Gutschi sagt zum Bericht der Landesstatistik: „Die vorliegenden Daten und Fakten dienen für mich als Grundlage für weitere Diskussionen und Maßnahmen. Es ist unerlässlich, dass wir uns alle für Gleichstellung und Chancengleichheit einsetzen – egal ob Frau oder Mann. Es ist erfreulich zu sehen, dass es positive Entwicklungen in Bezug auf die Erwerbsbeteiligung, Bildung und Einkommen von Frauen sowie eine steigende Lebenserwartung zu verzeichnen gibt. Dennoch gibt es nach wie vor viele Hürden zu überwinden, insbesondere beim Thema Einkommen.“

Salzburgs „Frau“

Für den morgigen Welt-Frauen-Tag hat die Landesstatistik „die Frau“ im Land Salzburg skizziert:

  • Alter: 44,6 Jahre (Männer 42,1 Jahre)
  • Lebenserwartung bei Geburt: Mädchen 84,5 Jahre (Burschen 80,5 Jahre)
  • Wohnort: Stadt Salzburg (es leben war die meisten Salzburger insgesamt im Flachgau, bei den Frauen liegt aber die Landeshauptstadt voran).
  • Höchste Ausbildung: Mittlere und höhere Schule
  • Kinder: 1,38
  • Alter beim ersten Kind: 30,1 Jahre
  • Bruttojahreseinkommen: 45.661 Euro (Männer: 53.595 Euro)

Gender-Pay-Gap wird weniger

2023 verdienten unselbständig beschäftigte Frauen in Salzburg im Mittelwert jährlich 45.661 Euro. Im Vergleich zum medianen Jahreseinkommen der Männer (53.595 Euro) hat die Differenz rund 14,8 Prozent betragen. „2018 lag der Unterschied noch bei 17,6 Prozent. Somit wurde der Gender-Pay-Gap in den vergangenen fünf Jahren um 2,8 Prozentpunkte weniger“, sagt Christine Nagl von der Landesstatistik, die den Bericht mit Judith Pichler erstellt hat.

Schwaiger: „Land Salzburg fairer Arbeitgeber.“

Beim Land Salzburg verdienen Männer und Frauen gleich viel. „Rund 56 Prozent der Mitarbeitenden sind Frauen. Und durch das neue Gehaltssystem ist der Gender-Pay-Gap Geschichte. Der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern existiert durch diese Reform nicht mehr. Mit Jahresende 2024 waren rund 61 Prozent der Kolleginnen und Kollegen in diesem neuen System – Frauen sind auch hier deutlich in der Überzahl“, informiert Personallandesrat Josef Schwaiger.

Teilzeitarbeit ist nach wie vor weiblich

Fast 90 Prozent der unselbstständig beschäftigten Frauen in Salzburg arbeiteten 2023 im Dienstleistungsbereich. Die Branchenspitzenreiter sind dabei der Handel, die Öffentliche Verwaltung sowie das Gesundheits- und Sozialwesen. „Frauen arbeiten sehr oft in Teilzeit. Mehr als die Hälfte der erwerbstätigen Frauen ab 15 Jahren waren 2023 im Bundesland teilzeitbeschäftigt. Unter erwerbstätigen Müttern lag diese Quote sogar bei mehr als 70 Prozent. Bei Frauen steigt die Teilzeitquote ab 30 Jahren deutlich an. Das entspricht genau dem Durchschnittsalter bei der Geburt des ersten Kindes. Im Vergleich: Bei den Männern wird Teilzeit erst ab dem 60. Lebensjahr relevant“, so Co-Autorin Judith Pichler.

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Redaktion: Landes-Medienzentrum / LK_250307_90 (msc/bk)